Die Pilawa ist ein rechter Nebenfluss der Gwda. Die Länge des Flusses beträgt etwa 80 km. Die Tour ist sehr abwechslungsreich. Man benötigt für die Strecke 3 - 5 Tage.
Der Startpunkt liegt bei der Ortschaft Sikory am Komorze-See. Sikory liegt etwa 5 km nördlich von Czaplinek.
Czaplinek wiederum befindet sich ca. 130 km nordöstlich von Szczecin an der Straße von Szczecin nach Gdansk.
Die Tour ist recht einfach, bei den größeren Seen am Anfang müssen natürlich die Windverhältnisse beachtet werden.
Wir haben die Tour so eingeteilt:
1. Tag von Sikory zum Rastplatz am Südufer des Pile-See ca. 17 km
2. Tag nach Nadarczyce ca. 20 km
3. Tag nach Szwecja ca. 18 km
4. Tag bis zur Mündung in die Gwda ca. 25 km
Am Fluss gibt es eine gute Infrastruktur, so das man sich die Tour ganz nach den eigenen Bedürfnissen einteilen kann.
Transporte, Übernachtungen und Verpflegung zu organisieren ist kein Problem.
Wir haben uns wieder von unserem Freund Tadeusz Obrocki ünterstützen lassen:
http://www.splywy-kajakowe.eu/
Der erste Teil der Strecke führt über den langgestreckten Komorze-See (Länge etwa 8 km). Dieser See ist stark gegliedert mit mehreren Inseln und Halbinseln. Die Ufer sind überwiegend bewaldet.
Fast am Ende des Komorze-Sees auf der rechten Seite befindet sich die erste Umtragestelle. Zwei Betonrohre leiten über zum Rakowo-See. Durch diese Rohre können die Boote getreidelt werden (Länge etwa 30 m).
Der nun folgende Rakowo-See ist nur etwa 500 m lang. Auch dieser See ist ringsum bewaldet.
Die Pilawa ist vom Ende des Rakowo-Sees bis zum Brody-See sehr flach. Auf diesem etwa ebenfalls 500 m
langem Stück mussten wir mehrere Male treideln.
Der Brody-See ist etwa einen Kilometer lang und an seinem Ende liegt die Ortschaft Strzeszyn. Hier wird eine Brücke
passiert und man befindet sich auf dem Strzeszyno-See. Auf diesem See befindet sich am rechten Ufer eine sehr charakteristische Landzunge. Hinter dieser Landzunge befindet sich der Ausfluss der Pilawa. Nach etwa 300 m Fahrt durch einen Erlenwald wird der Kocie-See erreicht.
Auf dem Kocie-See paddelt man etwa 1,5 km bis in die nordöstliche Ecke. Dort leitet ein Kanal zum Pile-See über.
Auf diesem Kanal biegt man rechts unter eine Straßenbrücke ein und fährt durch zum Pile-See.
Nach dieser Durchfahrt liegt die riesige Wasserfläche des Pile-Sees vor uns. Man muß rechts in südliche Richtung abbiegen. In etwa 2,5 km Entfernung liegt am Südufer der Rastplatz für die erste Übernachtung. Dort fliesst die Pilawa
aus dem Pile-See aus
Der Rastplatz scheint in der Saison stark frequentiert zu sein. Es war recht schwer in der näheren Umgebung etwas Feuerholz zu finden. Außerdem ist die am anderen Ufer liegende Fernverkehrsstrasse gut zu hören.
Der Platz ist aber schön gelegen, Trockentoiletten sind vorhanden.
Wir starten am Morgen auf der Pilawa. Nach 3 km wird der Dlugie-See (auf deutsch Langer See) erreicht.
Dieser See ist etwa 4 km lang, aber recht schmal.
Etwa 2 km nach dem Ende des Dlugie-Sees wird die nächste Umtragestelle erreicht. Es ist ein Wehr mit einer
beträchtlichen Höhe. Die Umtragestrecke ist aber nur 40 m lang und sehr einfach zu bewältigen.
Der Fluss schlängelt sich jetzt mehrere Kilometer durch den Wald bis zu einem Seenkomplex der in der Karte unter dem Namen Rozlewiska Nadarzyckie (Stausee Nadarzyce) eingetragen ist. Die Seen sind teilweise stark gegliedert,
so das es nicht immer ganz einfach ist den Weg zu finden.
Am Ende des Nadarzyce-Stausees befindet sich am linken Ufer ein Zeltplatz, der für die nächste Übernachtung genutzt werden kann. Wir haben unsere Tour in Nadarzyce wegen Krankheit eines Teilnehmers abgebrochen und zwei Wochen später fortgesetzt. Auf dem Weg nach Nadarzyce liegen noch zwei Umtragestellen. Die erste Umtragestelle befindet sich am Ende des oben erwähnten Stausees. Die zweite Umtragestelle ist direkt in Nadarzyce an einem alten Wehr.
Ende November setzten wir unsere Pilawatour, nun bei wesentlich kälterem Wetter, fort.
Hinter Nadarzyce taucht man in den Wald ein und verlässt ihn erst wieder im 19 km entfernten Szwecja.
Der Fluss schlängelt sich in unendlichen Mäandern durch den Wald. Manchmal muss man mehrere hundert Meter
paddeln, obwohl die zu umpaddelnde Landzunge vielleicht nur 10 Meter breit ist.
Etwa 4 km vor Szwecja befindet sich ein Biwakplatz mitten im Wald.
In Szwecja gibt es mindestens 4 Biwakplätze, ebenso viele Möglichkeiten Boote zu leihen und Transporte zu organisieren. Man kann beim letzten Biwakplatz am Ortsausgang auch eine Hütte mieten. Ein Angebot, welches wir bei Minusgraden gern angenommen haben. In Szcwecja gibt es ein Restaurant und einen Lebensmittelladen
(sklep spozywczy).
Am nächsten morgen brachen wir zeitig auf, um auf den 25 km bis zum Tagesziel (Mündung der Pilawa in die Gwda) nicht von der Dunkelheit überrascht zu werden.
Auf dem Weg bis zur Mündung in die Gwda führt die Tour wieder fast vollständig durch den Wald.
Es liegen aber die drei Orte Glowaczewo, Czechyn und Zabrodzie am Fluss. In allen drei Orten gibt es Biwakplätze.
Außerdem sind zwei Wehre zu umtragen. Es gibt auch mehrere umgestürzte Bäume im Fluss, die abhängig vom Wasserstand, mehr oder weniger aufhalten. Das erste Wehr, das umtragen werden muss, liegt etwa 5 km hinter Szwecja.
In Zabrodzie wird die Pilawa an einem Wehr aufgestaut. Das macht sich schon mehrere Kilometer vorher dadurch bemerkbar, dass die Pilawa zu einem schmalen, langgestrecktem See aufgestaut ist.
In Zabrodzie am Wehr muss etwa 80 m umgetragen werden. Der Plattenweg kann mit dem Bootswagen gut befahren werden. Kurz hinter Zabrodzie fließt von rechts die Dobrzyca zu. Diesen Fluß habe ich ebenfalls beschrieben siehe unter Touren-Polen.
Einige Kilometer hinter Zabrodzie spannt sich eine sehr charakteristische Eisenbahnbrücke über den Fluss.
Von dieser Brücke bis zur Mündung sind es noch 7 km.
Auf den letzten zwei Kilometern macht sich auf der Pilawa bereits bemerkbar, dass die Gwda kurz unterhalb der Einmündung der Pilawa aufgestaut wird. Die Pilawa bildet einen langestreckten See. An der Mündung sind wir dann nach links auf die Gwda eingebogen. Nach etwa 500 m befindet sich am rechten Ufer der Gwda ein Anlegeplatz, welcher
gut mit dem Auto erreicht werden kann. Hier haben wir die Tour beendet.